Der Abschied ist Teil des Lebens. Wir erleben in unserem Leben immer wieder kleinere oder größere Abschiede. Vom Verabschieden an der Haustür über die Wechsel von Kindergarten, Schule zur Arbeitsstelle, vom Verlassen der Familie und selbstständig werden bis zu Umzügen an andere Orte, von zerbrochenen Beziehungen und Freundschaften bis hin zum Sterben als endgültigen Abchied aus dieser Welt. Wir müssen uns ein Leben lang verabschieden.
Manche Abschiede fallen leicht, andere schwer. Jeder aber ist auch mit Trauer verbunden. Wir lassen etwas Gewohntes, auch Liebgewordenes zurück. Wir können das Leben nicht festhalten.
Und doch ist die Auseinandersetzung mit dem Tod oft schwierig - ob das nun der Gedanke an den eigenen Tod ist oder ob wir damit fertig werden müssen, dass Menschen, die uns nahe stehen, sterben. Eben weil der Tod vordergründig etwas Endgültiges an sich hat. Aber es lohnt sich, sich der eigenen Vergänglichkeit zu stellen. Das Leben wird bewusster gelebt, oft verbunden mit mehr Dankbarkeit für die schönen Momente und Begegnungen.
Sterbevorbereitung und -begleitung
Das Wissen um den eigenen Tod zeichnet den Menschen aus. Wir haben die Chance, uns bewusst damit auseinanderzusetzen.
Was ist noch unerledigt geblieben? Wie stellen wir uns die Bestattung vor? Was sind unsere Ängste und Hoffnungen angesichts des Todes?
Auch wenn es natürlich schwer ist, das in Worte zu fassen: Diese Fragen mit den Menschen zu besprechen, die uns nahestehen, kann den Abschied leichter machen.
Auch in dieser Lebensphase bieten wir als Kirche unsere seelsorgerliche Begleitung an – zu Hause oder im Krankenhaus, mit Gesprächen, mit einer Krankensegnung oder in einem Hausabendmahl im Familienkreis.
Bitte zögern Sie nicht, uns anzusprechen - Sie können sich jederzeit an uns wenden.
Die Aussegnung
Mit dem Tod eines nahen Menschen gerät die gewohnte Welt aus dem Gleichgewicht. Da ist es gut, dass wir Rituale haben, an denen wir uns Schritt für Schritt festhalten und orientieren können.
Ein erster Schritt ist die Aussegnung, eine kleine Andacht kurz nach dem Tod, möglichst noch im Sterbehaus – zu Hause oder im Krankenhaus. Gerade in dieser Situation kann es guttun, im kleinen Kreis noch einmal innezuhalten, bevor so vieles organisiert werden muss.
Für eine Aussegnung können Sie uns jederzeit anrufen. Wenn die Aussegnung im Sterbehaus bzw. Krankenhaus nicht möglich ist, kann die Aussegnung auch nach der Überführung auf dem Friedhof stattfinden.
Die Bestattung
Die Bestattung der Toten gehört nach christlicher Tradition zu den Werken der Barmherzigkeit. Sie ist der letzte Dienst, den man einem Menschen erweisen kann – und ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Trauer für die, die zurückbleiben. Wir werden mit Ihnen einen Termin für die Bestattung und für das Beerdigungsgespräch vereinbaren. Für dieses Gespräch kommen wir gern zu Ihnen und nehmen uns Zeit für alle Fragen und für alles, was Sie in dieser Situation bewegt.
Die Bestattungsfeier am Friedhof gibt den Angehörigen und Freunden und nicht zuletzt der ganzen Gemeinde die Gelegenheit des Abschieds und Gedenkens. Das Versenken des Sarges bzw. der Urne in das Grab machen bewusst, hier ist ein Leben zu Ende gegangen. Der dreimalige Erdwurf macht für alle noch einmal die Unwiderruflichkeit der Situation deutlich. Im Anschluss können alle noch einmal am offenen Grab Abschied nehmen.
Der Trauergottesdienst in der Kirche im Anschluss an die Bestattungsfeier am Friedhof will die christliche Hoffnung angesichts des Todes zur Sprache bringen und einen Weg zurück ins Leben anbahnen.
Die Würde des Menschen verlangt nach einem würdigen Abschied. Er ist Ausdruck des Respekts – vor dem Verstorbenen genauso wie vor denen, die zurückbleiben. So ein Abschied braucht Zeit. Wir können uns diese Zeit nehmen, denn auch die Zeit der Trauer ist von Gott geschenkte Zeit.
Nach der Bestattung
Bis zur Bestattung gibt es eine Menge zu organisieren und zu bedenken. Aber auch danach ist die Trauer natürlich nicht erledigt - eher im Gegenteil: Wenn man nach dieser "Ausnahmezeit" wieder zur Ruhe kommt, dann beginnt die eigentliche Trauerarbeit erst richtig: Bilder, Geschichten und Erlebnisse gehen einem durch den Kopf, Erinnerungen an gemeinsam erlebte Zeiten.
Menschen trauern ganz verschieden und haben unterschiedliche Bedürfnisse: Die einen sind lieber für sich, andere möchten ihre Erfahrungen mit anderen teilen. Wenn Sie in dieser Phase der Trauer Gesprächsbedarf haben, können Sie uns gerne ansprechen.
Am Ewigkeitssonntag (Ende November) wird im Gottesdienst der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres gedacht und ihre Namen auf den Friedhöfen zum Gedenken verlesen.